Ein typisches Haus auf der Insel wird in der Regel parallel zum Hang errichtet. So verfügt es auf der einen Seite über zwei Stockwerke, auf der anderen nur über eines. Der Hof mit einem kleinen Ofen wird häufig von einer hohen Steinmauer umgeben. Nur wenn der Untergrund zu steil ist (wie in Kastro), verzichtet man auf die Höfe. Der Grundriss des Hauses ist rechteckig oder quadratisch.

Im Ergeschoss befinden sich die Lagerräume für die Ernte und die Stallungen. Auch ein Webzimmer ist nicht unüblich. Das Haupthaus verfügt über maximal zwei Räume, die durch eine Steinwand abgetrennt sind. Lüftunsschlitze und Löcher in den Mauern werden klein gehalten, zum Schutz vor Piraten.

Später wurde im Ergeschoss noch ein weiterer Raum mit massiven Holztüren eingeplant. Von dort konnten die Tiere in den Hof hinaus und eine Stein- und Holztreppe führte in den ersten Stock.

Der beste Platz im Haus ist der große Vorraum und der anschließende Gang, zwar ohne Kamin aber mit einer Holzdecke und vielen großen Fenstern. Links und rechts davon befinden sich die anderen Räume wie die Schlafzimmer mit eigenen Feuerstellen und Fenstern auf beiden Seiten. Ursprünglich wurde keine Küche eingeplant. Erst später wurde ein kleiner Bereich dafür eingerichtet. Die Toiletten befinden sich an der Außenseite des Hauses im Innenhof.

Die Fassade wird mit Kalk geweißt und manachmal mit Indigo oder Ocker verziert. Das Dach besteht aus Holz und Schieferplatten.

Der neoklassizistische Stil auf Thassos steht direkt in Verbindung mit der Errichtung der beiden wichtigsten Küstensiedlungen - Limenas und Limenaria. Der Bau von Limenaria begann 1902 und ging rasch voran, da die deutsche Firma Speidel die Aluminium Minen in der Nähe nutzte.

Der wirtschaftliche Wohlstand des "griechischen Kaliforniens" spiegelt sich in den zwei- und dreistöckigen Gebäuden wieder, kunstvoll verziert, die in jenen Zeiten errichet wurden. Die Innenräume wurden großteils mit französischen Fliesen verkleidet, während die Mauern aus Holz und Stein gefertigt wurden.

Das griechische Wort "Metochia" bezeichnet die Ländereien, die sich im Eigentum eines Klosters oder einer Kirche befanden. Es gab die Wohnhäuser für die Arbeiter, Mühlen und Lagerhäuser aber nicht zwingend eine Kirche. In Thassos verfügten die Klöster von Agio Oros und Ecosifinisa Panagia über Metochia. Produkte, die die Klöster von der Insel importierten waren in erster Linie Wein und Öl. Ältere Metochia waren Philotheu und Karakalou im 13. Jahrhundert, und im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert ganze Bereiche von Thassos. Im weiteren Verlauf der Zeit unter byzantinischer wie auch unter osmanischer Herrschaft (ab dem 14. Jahrhundert) bildeten sich um die Klostergüter Siedlungen von Bauern, die entweder ihr eigenes Land dem Klosterbesitz übereigneten oder das bereits im Klosterbesitz befindliche Land bewirtschafteten.